Aktionsplan gegen Lebensmittelverluste
Bundesrat Albert Rösti trifft Akteure der Lebensmittelindustrie.
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Der Bundesrat hat 2022 einen Aktionsplan mit dem Ziel verabschiedet, die Verluste bei Lebensmitteln – auch bekannt als «Food Waste» – bis 2030 zu halbieren. Dies gemessen am Jahr 2017. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Bund mit verschiedenen Unternehmen und Organisationen des Lebensmittelsektors eine branchenübergreifende Vereinbarung abgeschlossen. An einem informellen Treffen am 14. Oktober 2025 in Bern hat Bundesrat Albert Rösti mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche Bilanz gezogen.
Ein zentrales Element des Aktionsplans gegen die Lebensmittelverschwendung ist die branchenübergreifende Vereinbarung zur Reduktion von Lebensmittelverlusten. Diese Vereinbarung, die auf Freiwilligkeit basiert, haben 35 Unternehmen und Verbände unterzeichnet. Sie haben von 2022 bis 2025 unter anderem Methoden für die Datenerhebung erarbeitet, Leitfäden verfasst und ihre Lebensmittelverluste systematisch gemessen. Sie haben zudem verschiedene Massnahmen ergriffen und dadurch ihre Lebensmittelverluste reduziert: So werden zum Beispiel im Detailhandel Fleischprodukte vor Ablauf des Verbrauchsdatums eingefroren und anschliessend als Tiefkühlware verkauft oder an eine wohltätige Organisation gespendet. Weiter hat die verarbeitende Industrie durch technische Anpassungen die Lebensmittelverluste teils deutlich reduziert. Auch ein Monitoring zeigt Wirkung, wie betont wurde: Wer die Lebensmittelverluste regelmässig erfasst, kann sie reduzieren.
«Ich danke den teilnehmenden Unternehmen und Verbänden für ihr Engagement. Ihre Fortschritte zeigen, dass sich die Massnahmen lohnen», sagte Bundesrat Rösti. Der Austausch hat gezeigt, dass die beteiligten Organisationen ihr starkes Engagement weiterführen wollen. Ein gemeinsames Ziel ist, dass noch mehr Akteure eingebunden werden und wirkungsvolle Massnahmen umsetzen.
Die Erkenntnisse aus der ersten Phase des Aktionsplans und dem Gespräch mit den Unternehmen und Organisationen werden nun analysiert. Basierend darauf wird der Bundesrat voraussichtlich 2026 entscheiden, welche Massnahmen in der zweiten Phase des Aktionsplans nötig sind, um das «Food Waste»-Ziel bis 2030 möglichst zu erreichen. Im Vordergrund steht neben einer grösseren Breitenwirkung auch eine Verbesserung der Datengrundlagen und eine stärkere Sensibilisierung der Haushalte.
Die aktualisierte Schätzung der gesamten schweizerischen Lebensmittelverluste für 2024 geht weiterhin von erheblichen Verlusten von der Produktion bis zum Konsum aus. Gegenüber 2017 dürfte der Rückgang ungefähr 5 Prozent betragen. Die Schätzung basiert auf einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt erstellt wurde. Der Aktionsplan strebt als Zwischenziel für 2025 einen Richtwert von 25 Prozent an. Um diesen zu erreichen, muss breiter gegen die Lebensmittelverschwendung vorgegangen werden.