Circunis: B2B-Marktplatz für Lebensmittelüberschüsse

Mehr als 40 % aller Lebensmittel weltweit werden überproduziert und landen im Abfall. Mit dem B2B-Marktplatz Circunis, der allen Unternehmen der Schweizer Lebensmittelwirtschaft offen steht, soll hier Abhilfe geschaffen werden: Produzenten und Verarbeiter können dort ihre Überproduktionen auflisten, die zum Beispiel von Beherbergungsbetrieben günstig eingekauft werden können. Ziel der Plattform ist es, den Austausch zwischen Anbietern und Abnehmern zu fördern, die Kosten für Lager und Entsorgung zu reduzieren und die Nachhaltigkeit in der Beschaffung durch die Reduktion von Food Waste zu erhöhen.

Zusammenarbeit mit HotellerieSuisse

Der Verband hat unter seinen Mitgliedern einen Aufruf gestartet und mehrere Pilotbetriebe organisiert, die die Plattform getestet und ihre Einschätzung zu deren Mehrwert für die Branche abgegeben haben. HotellerieSuisse begleitete zudem die Umsetzung in Hotels und Schulen (u. a. Hotelfachschule Thun), sammelte Use-Cases und Good-Practice-Beispiele, deckte Hürden auf und bereitete die Kommunikation für die Community vor.

Wichtigste Learnings

- Bestellmengen & Logistik als Schlüsselhebel: Mindestbestellmengen und schwankende Verfügbarkeiten sind die grössten Pain Points – kleinere, flexible Mengen würden die Nutzbarkeit für Betriebe mit wenig Lagerfläche erhöhen.
- Nutzerfreundlichkeit & Suchaufwand: Filter/Suchabos und strukturierte Anfragemöglichkeiten      reduzieren Zeitaufwand und erhöhen die Bereitschaft zur Nutzung.
- Preis wirkt – aber nicht allein: Preisvorteile bestimmen insbesondere bei grösserem Bedarf die Nutzung. Bei Kleinbetrieben entscheidet die Prozess-Einfachheit. 
- Etablierter Marktplatz: Das Modell ist in der Schweiz lanciert (u. a. mit Unterstützung Migros-Pionierfonds) und bietet bereits signifikante Lebensmittelmengen am Markt.      
- Die technischen Anregungen zu Such-Abos und Anpassungen bei den Anfragen hat Circunis bereits umgesetzt. 

Empfehlungen der Pilotbetriebe

- kleinere Bestellmengen anbieten, damit sich die Nutzung der Plattform auf für kleine Betriebe lohnt
- regionale/Logistik-Filter implementieren
- Next steps: Suchabos & mehr Struktur für Anfragen priorisieren
- Das Aufzeigen von Produkt- und Partnerbeispielen aus der Schweiz (u.a. Kooperationen in Beherbergung / Gastronomie) verdeutlichen. Beispiele machen die praktische Anwendung besser erlebbar und helfen bei der Erweiterung des Netzwerks.     

Wie geht’s weiter?

Der Zugang zur Plattform bleibt bis am 28. Februar 2026 aktiv; Pilotbetriebe können die Plattform bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin kostenlos nutzen.

Fragen?

Sie haben Fragen zum Projekt? Melden Sie sich per Mail bei uns unter: hospitalitybooster(at)hotelleriesuisse.ch