In der Sessionsvorschau werden branchenrelevante Geschäfte beleuchtet und Handlungsempfehlungen abgegeben. In der Sessionsrückschau werden die Beschlüsse aus der Session kommentiert.
Rückschau Wintersession 2025
Erfolg für den Professional Bachelor und Master
Heute ist die Wintersession zu Ende gegangen. Das Parlament verabschiedet das für die Branche wichtige Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung. Es soll insbesondere im Kampf gegen den Fachkräftemangel unterstützend wirken. Zudem hat das Parlament wichtige finanzpolitische Entscheid getroffen, die für den Tourismus nicht nur positiv ausfallen.
Professional Bachelor und Master helfen gegen den Fachkräftemangel
Mit der Annahme des Massnahmenpakets zur Attraktivitätssteigerung der höheren Berufsbildung hat das Parlament ein starkes Zeichen gesetzt. Die Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» bringt die lang ersehnte bessere Anerkennung der praxisorientierten Ausbildungen. Die Beherbergungsbranche ist auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen, insbesondere auch auf Absolvierende einer höheren Berufsbildung. Klar verständliche und international anerkannte Titel verbessern die Vergleichbarkeit dieser Abschlüsse mit akademischen Abschlüssen, im Inland wie im Ausland. Das stärkt die Attraktivität der Berufsbildung und erleichtert Absolventinnen und Absolventen die Positionierung auf dem Arbeitsmarkt. Neben den neuen Titelzusätzen umfasst das Paket weitere Verbesserungen: So können eidgenössische Prüfungen künftig auch auf Englisch angeboten werden und die Bezeichnung «höhere Fachschule» wird geschützt.
HotellerieSuisse fordert nun eine rasche Umsetzung der Massnahmen, damit der Nutzen möglichst bald bei den Betroffenen ankommt. Länder wie Deutschland und Österreich haben vergleichbare Titel schon vor einigen Jahren eingeführt.
Durchzogene Bilanz für den Tourismus in den finanzpolitischen Geschäften
Im Voranschlag 2026 konnten die vom Bundesrat vorgesehenen Kürzungen bei Schweiz Tourismus verhindert werden. Für das kommende Jahr stehen damit weiterhin genug Mittel zur Verfügung, um Besucherinnen und Besucher gezielt von stark frequentierten Orten wegzulenken und besser übers Jahr zu verteilen. HotellerieSuisse und der gesamte Tourismussektor unterstützen das Ziel, den Bundeshaushalt mit dem Entlastungspaket 27 zu schmälern. Umfassende Einsparungen bei den touristischen Förderinstrumenten wären jedoch überproportional und sachlich nicht gerechtfertigt. Entscheidend ist eine faire Opfersymmetrie gegenüber anderen Budgetbereichen und der Verzicht von Kürzungen ausserhalb des Entlastungspaketes im Budget 2026. Das Parlament hat diesem Grundsatz Rechnung getragen und die zentrale Standortförderung für die Branche vorerst gesichert.
Beim Entlastungspaket 27 hat der Ständerat einen Teil der vom Bundesrat vorgeschlagenen Kürzungen bei den touristischen Förderinstrumenten übernommen, andere jedoch abgeschwächt. Schweiz Tourismus, Innotour und die Neue Regionalpolitik stehen ab 2027 zwar weiterhin zur Verfügung, aber mit spürbar reduzierten Mitteln. Für HotellerieSuisse fällt die Bilanz gemischt aus: Die schlimmsten Einschnitte konnten verhindert werden, dennoch werden einzelne Projekte und Innovationsvorhaben schwieriger zu finanzieren sein. Die Branche ist gefordert, die knapperen Mittel stärker zu fokussieren und Prioritäten zu setzen. Für die noch bevorstehende Beratung im Nationalrat betont die Branche: Der Tourismus ist gerade in strukturschwachen Regionen ein relevanter Wirtschaftsfaktor, der mit den Kürzungsmassnahmen stark geschwächt wird.