Beherbergung fordert Anpassungen am Entlastungspaket
Das Parlament mildert das Sparpaket ab, dennoch drohen dem Tourismussektor Einschränkungen bei zentralen Förder- und Marketingmitteln.
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In der Wintersession 2025 hat das Parlament die Beratung des Entlastungspakets 27 (EP27) aufgenommen und wichtige finanzpolitische Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Mit der Vorlage soll der Bundeshaushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht und die Vorgaben der Schuldenbremse eingehalten werden. Der Ständerat als Erstrat hat erste Entscheide gefällt, die das geplante Sparvolumen zwar reduzieren, aber weiterhin erhebliche Auswirkungen auf zahlreiche Bereiche, darunter auch den Tourismus, haben.
HotellerieSuisse begrüsst ausgewogene Konsolidierung – aber branchenrelevante Risiken bestehen
HotellerieSuisse anerkennt, dass der Bund mit dem Entlastungspaket 27 auf strukturelle Defizite reagieren und die Finanzlage stabilisieren muss. Gleichzeitig teilen wir die Einschätzung des Schweizer Tourismus-Verbands (STV), dass der Tourismussektor im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen unverhältnismässig stark belastet wird. Bereits in der Vernehmlassung hat HotellerieSuisse und der STV darauf hingewiesen, dass geplante Kürzungen bei zentralen Förderinstrumenten wie Schweiz Tourismus, Innotour oder der Neuen Regionalpolitik (NRP) die Entwicklungschancen der Branche stark beeinträchtigen könnten.
Der Ständerat hat im Rahmen seiner Beratungen zwar auf überproportionale Kürzungen bei Innotour und der NRP verzichtet und damit Teilanliegen des Tourismussektors aufgenommen. Die Sicherstellung der Finanzierung touristischer Förderinstrumente für das Jahr 2026 ist ein positiver Zwischenerfolg. Jedoch ist die vom Ständerat beschlossene Kürzung von 20 Prozent bei der Finanzierung von Schweiz Tourismus aus Sicht des Tourismus nicht akzeptabel, da sie die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Tourismus international gefährdet.
Schweiz Tourismus entscheidend für den Erfolg des Tourismussektors
Schweiz Tourismus spielt eine entscheidende Rolle für die Positionierung des Schweizer Tourismus im internationalen Wettbewerb. Durch gezielte Marketing- und Marktbearbeitungsmassnahmen werden Besucherströme gesteuert, die Nachfrage über das ganze Jahr stabilisiert und wichtige Wachstumsmärkte erschlossen. Gerade kleinere Betriebe profitieren von national abgestützten Promotionaktivitäten, die ihnen den Zugang zu ausländischen Märkten erleichtern.
HotellerieSuisse steht in engem Austausch mit dem STV und anderen Branchenorganisationen, um in der kommenden Frühjahrssession 2026 gemeinsam auf eine ausgewogene Weiterentwicklung des Entlastungspakets hinzuwirken. Ziel bleibt, dass die Konsolidierung des Bundeshaushalts nicht zu einer nachhaltigen Schwächung der touristischen Infrastruktur, der Innovationskraft und der Leistungsfähigkeit des Tourismussektors führt. Es gilt, im parlamentarischen Prozess für angemessene Rahmenbedingungen zu sorgen – sowohl für stabile Staatsfinanzen als auch für einen wettbewerbsfähigen und zukunftsfähigen Tourismusstandort Schweiz.