Vallées du Grand-Saint-Bernard
Das «Pays du Saint-Bernard» blickt auf eine lange Hotel-Tradition zurück. Sein goldenes Zeitalter erlebte es in den 1920er Jahren, als der Ferienort Champex-Lac dank der britischen Alpinismus-Pioniere mit Zermatt und Chamonix konkurrierte.
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Durch den Krieg erfuhr diese Entwicklung ein jähes Ende. Zwar ist das Angebot heute bescheidener, doch ein paar schöne Unterkünfte zeugen noch von dieser Epoche. Die Vielfalt an touristischen Übernachtungsmöglichkeiten bietet etwas für jedes Budget, und die drei Skigebiete sind mit einem einzigen Pass zugänglich.
Ziel: den Hoteliers eine Stimme geben
nnerhalb dieser Destination, die drei Ferienorte umfasst, haben die acht Mitgliederhotels von HotellerieSuisse bislang weder Interesse noch Motivation gefunden, sich zusammenzuschliessen. Die Sektion Vallées du Grand-Saint-Bernard hat sich seit über zehn Jahren nicht mehr versammelt. Auf Initiative zweier junger Hoteliers aus Champex-Lac wurde sie nun wiederbelebt.
«Als ich im Gemeinderat von Orsières sass, wurde mir klar, dass ein Ansprechpartner zur Hotellerie fehlte. Dabei ist es wichtig, unseren Anliegen das nötige Gehör zu verschaffen », erklärt Adrien Biselx, neuer Präsident der Sektion. Zusammen mit seiner Kollegin Fanny Richer möchte er mindestens einen Hotelier pro Dorf davon überzeugen, sich dem Vorstand anzuschliessen. «Es wird eine kleine Sektion bleiben, aber zumindest sind alle Orte vertreten. Ausserdem wächst hier eine neue, dialogbereitere Hoteliers-Generation.»
Herausforderung: Renovierungen finanzieren
Hier wie anderswo ist es ein schwieriges Unterfangen, sein Hotel auf dem neuesten Stand zu halten – erst recht in Zeiten der Energiewende. «Diese Kosten sind für Infrastrukturen wie die unsere immens. Die Baupreise sind explodiert, die Banken leihen keine Kredite mehr und das Beantragen von Subventionen erweist sich als kompliziert», fasst Adrien Biselx zusammen.
Er muss in naher Zukunft das Dach, den Heizkessel und die Isolation seines Hotels ersetzen. Auch deshalb entstand die Idee, bewährte Praktiken in diesem Bereich auszutauschen und die Anliegen der Hoteliers bei den Behörden besser einzubringen.
Projekt: die Wintersaison füllen
Im Gegensatz zu den meisten Walliser Ferienorten lebt das «Pays du Saint-Bernard» hauptsächlich vom Sommertourismus. «Wir verzeichnen jedoch sehr gute Januar- Wochen mit Schnee und Sonne. Es gilt, eine Klientel abzuholen, zumal wir auf Charme und Authentizität setzen», bemerkt Adrien Biselx. Auch hier wird ein starker Verband den Hoteliers helfen, Hand in Hand mit den Tourismusbehörden zu arbeiten, um das Potenzial dieser Saison bestmöglich zu vermarkten.
Texte: Myriam Holzner und Geneviève Hagmann