November-Abstimmung: Beherbergung lehnt beide Initiativen ab
HotellerieSuisse hat die Nein-Parole für die Service-citoyen-Initiative und die JUSO-Initiative gefasst.
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HotellerieSuisse lehnt die beiden Volksinitiativen, über die am 30. November 2025 abgestimmt wird, ab. Beide Vorlagen bergen aus Sicht der Branche Risiken: Die Erbschaftssteuerinitiative der JUSO gefährdet insbesondere familiengeführte Beherbergungsbetriebe bei Nachfolgeregelungen, während die «Service-citoyen-Initiative» den ohnehin angespannten Fachkräftemarkt zusätzlich belastet.
Die Regionalverbandskonferenz von HotellerieSuisse, bestehend aus der Verbandsleitung und den Präsidien der Regionalverbände, hat zu beiden Vorlagen für die November-Abstimmung die NEIN-Parole gefasst. «Beide Initiativen würden die Rahmenbedingungen für die Beherbergung verschlechtern und die Investitionsbereitschaft der Betriebe mindern», sagt Christian Hürlimann, Direktor von HotellerieSuisse und ergänzt: «Beide Vorlagen schaffen neue Probleme anstatt Lösungen und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz». Die Schweiz muss zu ihrem Wirtschaftsstandort Sorge tragen und vor allem die grosse Vielfalt an kleinen und mittleren Unternehmen schützen. Sie bilden das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft und des Wohlstandes.
Hohe Erbschaftssteuer gefährdet Familienbetriebe
Die JUSO-Initiative fordert eine Besteuerung von 50 Prozent auf Nachlässe und Schenkungen über 50 Millionen Franken. Die Einnahmen sollen in den Klimaschutz investiert werden. HotellerieSuisse lehnt dies ab. Familiengeführte Beherbergungsbetriebe, die über Generationen hinweg in ihr Unternehmen und die Immobilien investiert haben, könnten durch die hohe Erbschaftssteuer in ihrer Existenz bedroht werden. Eine solche Steuer könnte den Generationenwechsel erschweren oder gar verunmöglichen. Damit würde die Vielfalt der Beherbergungslandschaft geschwächt.
Dienstpflicht für alle verschärft Fachkräftemangel
HotellerieSuisse lehnt auch die «Service-citoyen-Initiative» ab. Die Beherbergungsbranche ist bereits heute stark vom Fachkräftemangel betroffen. Eine zusätzliche Dienstpflicht für alle, wie sie die Initiative vorsieht, würde die Situation weiter verschärfen, insbesondere weil Frauen – die mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden stellen – neu einer Dienstpflicht unterstellt wären. «Unsere Branche ist mitarbeitendenintensiv und hat bereits jetzt Mühe, alle notwendigen Stellen zu besetzen. Die Initiative würde den Fachkräftemangel verschärfen und die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe bedrohen», betont Christian Hürlimann. Zudem könnte die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht zu erheblichen Kosten für die öffentliche Hand führen, ohne dass die gewünschten gesellschaftlichen Effekte erzielt werden.