Eifischtal (Anniviers) Überleben und widerstehen
Rund 20 Mitgliederbetriebe in 5 Ferienorten vereint die Sektion Eifischtal (Val d'Anniviers) – mehrere Hotels stammen aus dem 19. Jahrhundert.
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Die traditionell eigenständige und familiengeführte Hotellerie hat in den letzten zehn Jahren tiefgreifende Umwälzungen erlebt: Fünf wirtschaftlich in Schieflage geratene Betriebe wurden von den Bergbahnen Grimentz-Zinal aufgekauft und renoviert. In St. Luc entstand vor nicht langer Zeit mithilfe von Aktionärsfinanzierungen aus einem historischen Hotel eine Jugendherberge. Das vielfältige Hotelkulturerbe in der Region wird somit auch stark von lokalen Akteuren unterstützt. Ergänzt wird das Angebot durch zwei SwissPeak Resort Ferienresidenzen, die 2017 in Vercorin und 2019 in Zinal eröffneten.
Ziel: drei Jahreszeiten aktiv nutzen
Das Eifischtal mag im Frühling weniger attraktiv erscheinen, bietet jedoch während des restlichen Jahres zahlreiche Möglichkeiten für die Gäste. Für Andrea Salamin, Co-Präsidentin der Sektion, wird dieses Potenzial klar noch nicht ausgeschöpft: «Wir könnten die Herbstsaison bis zum Ende der Schulferien Anfang November verlängern. Leider schliessen viele Betriebe – auch die Bergbahnen – bereits vorher, und es fehlt dann an touristischen Animationen.»
Herausforderung:
Erhalt der Familienhotellerie Diese Tendenzen bereiten den selbstständigen Hoteliers Sorgen. «Wenn die Bergbahngesellschaft weiterhin Hotels im Tal aufkauft, könnte das eine gefährliche Entwicklung nehmen», zeigt sich Andrea Salamin besorgt. Besonders die Zukunft der kleinen, familiengeführten Betriebe bereitet ihr Kopfzerbrechen: «Die jetzige Generation geht allmählich in den Ruhestand – hoffentlich finden sich junge Hoteliers, die bereit sind, das Erbe anzutreten.» Es geht darum, das Überleben der unabhängigen Hotellerie zu sichern und dem wachsenden Einfluss grosser Unternehmen standzuhalten.
Projekt:Wiederbelebung des Vereinslebens
Seit fast 15 Jahren fällt es den Hoteliers schwer, sich regelmässig zu treffen. Die Sektion kommt nur noch einmal jährlich zusammen – meist eher aus Pflichtgefühl denn aus Interesse. Einzig die beiden
Co-Präsidentinnen stehen in regelmässigem Austausch: Die eine ist in den brancheninternen Kreisen aktiv, die andere pflegt enge Kontakte zu den Tourismusorganisationen. Der Sektion Anniviers von GastroValais haben sie angeboten, sich ihrer Sektion anzuschliessen, denn: «Unsere Mitglieder betreiben ja auch Restaurants.»
Texte: Myriam Holzner und Geneviève Hagmann